by Ute Barnickel, Managing Director Barnickel & Fellows - Search for Executive Assistants Gemäss einem kürzlich im Wall Street Journal erschienenen Bericht "HR Departments Turn to AI-Enabled Recruiting in Race for Talent” ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit künstliche Intelligenz (KI) auch im Rekrutierungsprozess Einzug halten wird. Als Spezialisten für die Suche von Executive Assistants und von strategischen Assistentinnen und Assistenten befassen wir uns bei Barnickel & Fellows schon seit Längerem mit der Frage, ob und wie sich die neuen Technologien auf unsere Rekrutierungstätigkeit im Dienst von Verwaltungsräten, Geschäftsleitungsmitgliedern und Unternehmern auswirken wird. Gemäss Einschätzung der im Artikel zu Wort kommenden Experten wird der Einsatz von KI in den Personalabteilungen vor allem deshalb immer wichtiger, weil sich der Kampf der einzelnen Unternehmen um die besten Talente in den kommenden Jahren weiter akzentuieren wird. Ein praktisches Beispiel, bei dem künstliche Intelligenz für die Personalbeschaffung bereits heute zum Einsatz kommt, ist folgendes: LinkedIn verfügt über KI-basierte Tools, mit denen Firmenkunden aufgezeigt werden kann, ob es mit Blick auf den lokal vorhandenen Talentpool sinnvoll ist, in einer bestimmten Stadt oder einem bestimmen Land eine Niederlassung zu eröffnen. Die Daten, die für die Entwicklung der entsprechenden KI-Algorithmen verwendet werden, stammen aus den Profilen der Hunderten von Millionen LinkedIn-Nutzer weltweit, die dort ihren beruflichen Background, ihre Fähigkeiten und Interessen und auch ihren Wohnort abspeichern. LinkedIn verwendet dabei auch Verhaltensdaten ihrer registrierten Nutzer, indem beispielsweise analysiert wird, auf welche konkreten Stellen sich diese bewerben. «There should always be a human in the loop when there’s important decisions about hiring being made» John Jersin, Vice President of Product Management, LinkedIn Talent Solutions Der für LinkedIn Talent Solutions zuständige Vice President of Product Management, John Jersin, schränkt den Einsatz der Technologie im The Wall Street Journal Artikel allerdings ein, indem er betont, dass immer Menschen beteiligt sein sollten, wenn es um wichtige Personal-Entscheidungen gehe. Denn Computer seien zwar in der Lage, eine Antwort schneller zu generieren - mit geringerem Aufwand und zu tieferen Kosten - aber es müsse sich dabei nicht zwingend um die beste oder fairste Antwort handeln. Auch IBM ist auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz für Human Resources tätig. Das Unternehmen verwendet dabei eine eigene, auf die Personalfunktionen zugeschnittene Plattform für künstliche Intelligenz, den Watson Candidate Assistant, um aus den Funktionen in den Lebensläufen ihrer Bewerber spezifische Fähigkeiten abzuleiten. Watson lernt dabei aus den 3 Millionen Bewerbungen, die IBM jährlich erhält. Die eingesetzte Technologie kennt die Besonderheiten der IBM-Jobs in 170 Ländern, versteht die für jeden Job erforderlichen Fähigkeiten und vergleicht diese mit den Daten der Bewerber. Dabei wird auch interpretativ vorgegangen: Wenn im Lebenslauf beispielsweise eine Werbekampagne erwähnt wird, schliesst Watson daraus auf vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich des digitalen Marketings. Sofern das Fähigkeitsangebot und die Nachfrage übereinstimmen, zeigt das Tool den Bewerberinnen und Bewerbern alle Stellenangebote, für die sie aufgrund ihrer Fähigkeiten qualifiziert sein könnten. Gemäss Amy Wright, Managing Partner von IBM Talent & Transformation, gibt dies den Kandidatinnen und Kandidaten die Möglichkeit, sich für Stellen zu bewerben, an die sie möglicherweise von selbst gar nicht gedacht hatten. Ein weiteres KI-basiertes Tool von IBM, Watson Recruitment, hilft bei der Priorisierung von Bewerbungen für Personalvermittler, ohne persönliche Daten wie Alter oder Geschlecht zu berücksichtigen. Damit soll insbesondere den Aspekten von Diversity and Inclusion Rechnung getragen werden. Gemäss IBM ermöglicht diese Technologie den Personalvermittlern, mehr Zeit mit den passenden Kandidatinnen und Kandidaten zu verbringen, weil sie im Bereich Candidate Sourcing massgeblich entlastet werden. «Tasks appear difficult to automate if they involve Social Skills» «AI & The Future of Work, Davos Edition 2019» publiziert durch das Credit Suisse Research Institute Eine Anfang 2019 vom Credit Suisse Research Institute publizierte Studie «AI & The Future of Work, Davos Edition 2019» kommt zum Schluss, dass Tätigkeiten, die soziale und empathische Fähigkeiten erfordern, schwierig zu automatisieren sind. Das bleibt bis auf Weiteres die Domäne menschlicher Spezialisten. Als Beispiele von Tätigkeiten, die von Menschen besser erledigt werden können als von Maschinen werden «Negotiating», «Coordinating», «Teaching» und «Care-Giving» erwähnt. Dasselbe trifft auf kreative Fähigkeit zu, wie beispielsweise “Inventing New Products”. Was ziehen wir als Rekrutierungs-Experten aus diesen Erkenntnissen? Aus langjähriger Erfahrung können wir bestätigen, dass das Zusammenbringen von Top Executives mit passenden Assistentinnen und Assistenten ein hohes Mass an Fingerspitzengefühl und «Massarbeit» erfordert. Es handelt sich dabei alles andere als um Massengeschäft; sondern beinhaltet sehr viel «Negotiating», «Coordinating» und «Care-Giving». Wie bei kaum einer anderen Stellenbesetzung gilt es bei der Suche nach der der/dem richtigen Executive Assistant und Strategic Assistant, die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Führungskraft, des Unternehmens und der Kandidatinnen und Kandidaten miteinander in Einklang zu bringen. Für das Candidate Sourcing nutzen wir neben Direktansprache und klassischen Ausschreibungen selbstverständlich auch Social Media. Gleichzeitig evaluieren wir permanent neue Tools, die uns helfen, den Candidate Pool qualitativ zu erweitern und die Geschwindigkeit bei den Suchmandaten zu erhöhen. Diese Technologien und Tools eignen sich gemäss unserer Erfahrung aber hauptsächlich dafür, Personen mit den erforderlichen Hard Skills zu identifizieren. Die Hard Skills, wie spezifisch notwendige Fähigkeiten, Erfahrungen und Ausbildungsnachweise, sind bei Top Assistants allerdings bloss die halbe Miete. Darauf aufbauend gilt es, in persönlichen Abklärungsgesprächen sorgfältig zu prüfen, ob die vorselektierten Kandidatinnen und Kandidaten auch den «weichen» Anforderungen standhalten – insbesondere bezüglich Persönlichkeit, Auftreten, Teamfähigkeit, Kreativität, Eigeninitiative etc. Hier generieren wir den eigentlichen Mehrwert für unsere Kunden. BARNICKEL & FELLOWS mit Sitz in Zürich berät Schweizer und internationale Klienten bei der Suche, der Auswahl und dem Assessment von Executive Assistants. Das Spektrum unserer Auftraggeber umfasst multinationale Konzerne, KMUs, Family Offices und Stiftungen. Wir unterstützen Unternehmer, Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte bei der Rekrutierung ihrer passenden Assistenz. BARNICKEL & FELLOWS ist zudem auf die Suche von Management-Assistants für Digital Leaders spezialisiert. Unsere Mandate werden massgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse unserer Klienten abgestimmt. Bei allem, was wir tun, legen wir Wert auf ein Höchstmass an Qualität, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Comments are closed.
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