heute mit Vera Kraus, CEO und VR-Assistentin, Conzzeta.
Vera, das sieht man im CV nicht mehr so oft – Du bist seit zehn Jahren bei der Conzzeta als CEO Assistentin tätig und für diesen Job von Basel nach Zürich gezogen. Warum macht Dir die Arbeit für Conzzeta bis heute so viel Freude? Ich kann seit mehr als zehn Jahren bei der Conzzeta sehr viel lernen und hatte trotz CEO- und VR-Präsidenten-Wechsel das Glück, immer mit angenehmen Vorgesetzten zu arbeiten, die mir selbständiges Arbeiten ermöglichen und mir Vertrauen schenken. Conzzeta ist eine international tätige Holding, die aus fünf unterschiedlichen Geschäftsbereichen besteht – da wird es nie langweilig! Bis Corona kam, habe ich weltweit stattfindende Events organisiert und durfte in diesem Zusammenhang in die USA, nach China, Hongkong und Singapur reisen. Die vielen interessanten menschlichen Begegnungen über die Europagrenze hinaus haben meinen Horizont sehr erweitert und mich persönlich bereichert. Nach den erneuten Verschärfungen im Zusammenhang mit Covid-19 - welchen Einfluss hatten die letzten Monate auf das Arbeitsleben ganz konkret bei Dir? Da die Conzzeta sich in einer Restrukturierung befindet, und wir einen Grossteil unserer Geschäftsbereiche veräussern werden, wirkt sich das auch auf meine Arbeit aus. Ein grosser Teil meines Tätigkeitsbereichs wie die Planung von Geschäftsreisen und Events wurde durch Covid-19 zusätzlich reduziert. Siehst Du die Krise auch als Chance und wenn ja, warum? Ich sehe es für uns alle als Chance. Ich denke, wir müssen es so sehen. Eine solche Situation hat meine Generation nie kennengelernt. Hier sind wir nun alle sehr gefordert und müssen uns neu ausrichten. Es wird sich zeigen, wie der Arbeitsmarkt diese Krise übersteht. Sicher ist jedoch, dass der Fokus sich auf virtuelle Zusammenarbeit richtet und wir uns in Sachen IT fit halten müssen. Gibt es Ziele oder Wünsche, die Du 2021 umsetzen möchtest? Ich werde mich – aufgrund der Restrukturierung der Conzzeta – 2021 beruflich neu orientieren. Ich wünsche mir wieder eine neue Herausforderung als Executive Assistant, die mich erfüllt. Mit welchen drei Wörtern würdest Du Dich beschreiben? Offen. Kommunikativ. Positiv denkend. Du bist schon lange in Deinem Beruf tätig, was kannst Du uns über Deine Anfänge erzählen? Ich hatte immer ein glückliches Händchen. Ich begann meine Karriere bei einer Steuerkanzlei. Dazumal musste man die Steuererklärung noch mit der Schreibmaschine ausfüllen und alle Belege kamen vom Kunden in Schachteln auf den Schreibtisch. Dann folgte GL-Assistenzpositionen bei Spalteinsten Immobilien über Sanitas Troesch bis hin zur Baloise Holding und nun bin ich seit zehn Jahren bei Conzzeta. Eine Schreibmaschine habe ich seit meiner Anfangsphase nie mehr benutzt. Lesen Sie das ganze Interview unter «read more» Was bedeutet «Karriere machen» für Dich persönlich?
Karriere heisst für mich, dass ich in einem Beruf arbeiten kann, der mir gefällt - dass ich meine gesetzten Ziele und Anforderungen erreiche. Ich bin eher eine Perfektionistin und stelle hohe Ansprüche an mich selbst. Wenn diese im Einklang mit neuen Herausforderungen meistern kann, ist das «meine» Karriere – mein persönlicher Erfolg. Wie hat sich die Arbeit/Zusammenarbeit im Team seit Covid-19 bei Euch verändert und vor welchen neuen Herausforderungen stehst Du derzeit? Die Home-Office Situation. Ich bin ein kommunikativer Mensch, welcher den Austausch mit dem Team aber auch mit Kunden schätzt. Da fällt mir schon ab und zu die Decke auf den Kopf. Dann mache ich einen Spaziergang und komme dabei interessanterweise oft mit anderen Menschen ins Gespräch. Es scheint, als ob viele Leute in dieser Situation das Bedürfnis haben, sich auszutauschen. Was kann man sich bei Dir abschauen? Meine positive Einstellung! Aber auch, dass ich mich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lasse. Mit den Jahren habe ich gelernt, dass es sich lohnt durchzuatmen, um dann mit der nötigen Distanz Herausforderungen zu meistern - gelingt mir aber auch nicht immer. Aus heutiger Sicht: Welche Art von Ausbildung, Training und persönlichen Fähigkeiten sind für eine/n Executive Assistant unerlässlich? Ich habe eine Weiterbildung zur Direktionsassistenz mit eidg. Fähigkeitsausweis. Heute werden für Executive Assistant Positionen immer öfter ein Fachhochschul- oder Universitätsabschluss verlangt. Ich bin überzeugt, dass man als EA gut beraten ist, wenn man Fremdsprachen spricht, eine hohe IT-Affinität mitbringt und flexibel ist. Den 8-to-5 Job gibt es heute nicht mehr. Also: immer am Ball bleiben, sich neuen Herausforderungen stellen und in Weiterbildungen investieren (z. B. Projektmanagement oder auch «wie führe ich meine Vorgesetzten»). Was war der beste Rat, den Du selbst je erhalten hast? Als mir nach meinem KV mein damaliger Chef sagte, dass ich die Ausbildung zur Direktionsassistenz machen soll. Welchen Ratschlag würdest Du einer jungen Person mit auf den Weg geben, die den Assistenzberuf ergreifen möchte? Gute Entscheidung! Ich habe es nie bereut. Immer am Ball bleiben und die Weiterbildung nicht vergessen. Kannst Du Zeitschriften, Blogs, Artikel oder Bücher empfehlen, die für unsere Assistenz Community interessant sind? Ich lese gerne Miss Moneypenny und gehe auch an die jährlichen Events. ZFU bietet auch immer wieder Assistant Days an. Nicht ganz billig aber spannend. Welchen Stellenwert haben für Dich soziale Netzwerke, beruflich und privat? Einen hohen - sei es für den Austausch unter Gleichgesinnten oder bei der Unterstützung in der Jobsuche. Gerade in der jetzigen Situation, wo wir die Personen nicht physisch treffen können, sind Netzwerke wie Xing oder LinkedIn wichtig. Wann und wo kannst Du wirklich abschalten? Beim Sport. Ich gehe joggen, fahre Ski, tauche und spiele leidenschaftlich gerne Golf. Ein Sport, bei dem man den Kopf freihaben muss, sonst geht der Ball daneben – was übrigens immer auch als gute Ausrede für ein schlechtes Spiel herhalten muss! Die Welt bereisen ist auch eine Leidenschaft von mir. Was hast Du immer dabei – drei Dinge, die sich in Deiner Tasche finden? Handy. Kreditkarte. Lippenstift. Gibt es ein Lebensmotto oder ein Zitat, das Dich begleitet? Ja! «Die Zukunft gehört denen, die an die Verwirklichung ihrer Träume glauben.» Welche Ziele hast Du Dir für 2021 gesteckt? Gesundbleiben, einen tollen neuen Job zu finden und das Leben zu geniessen. Man vergisst immer wieder, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Eine kleine Sache im Leben, die Dich glücklich macht? Freunde zu haben und diese Freundschaften zu pflegen. Wovon braucht die Welt mehr? Wovon weniger? Es braucht mehr Menschen, die über den Tellerrand schauen und auch die schwächeren Menschen nicht vergessen – es geht uns in der Schweiz doch sehr gut. Wovon weniger? Menschen sollten nicht immer nach noch mehr streben – man kann nicht jedes Jahr mehr Gewinn erwirtschaften, ohne das andere Dinge auf der Strecke bleiben. Vielen Dank liebe Vera und alle guten Wünsche für 2021! Comments are closed.
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